Am Donnerstag, 23. Januar 2020, haben wir, die Vorklasse der Privaten SABEL Fachoberschule, eine Exkursion unternommen. Ziel war es, einen Film im NS-Dokumentationszentrum anzuschauen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an zwei geschichtsträchtigen Orten vorbei: der Feldherrnhalle am Odeonsplatz und dem Platz zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.

Im NS-Dokumentationszentrum haben wir den Film „Leni …. muss fort“ angeschaut. Dieser Film ist 1993 erschienen und beruht auf wahren Begebenheiten zur Zeit des NS Regimes. Regie führte der Allgäuer Filmemacher Leo Hiemer. Die Hauptdarsteller sind Hannes Thanheiser, Christa Berndl und Johanna Thanheiser.

Magdalena, genannt Leni, ein jüdisches Mädchen, ist in einem katholischen Nonnenhaus geboren. Um sie vor den Nazis zu schützen, wird sie dort zunächst einmal getauft und kommt anschließend zu einer Pflegefamilie ins Allgäu. Die Beziehung zwischen den Pflegeeltern, Johann und Alwina Aibele, und Leni entwickelt sich gut und wird über die Zeit immer intensiver.

Eines Tages kommt Lenis leibliche Mutter an den Hof um ihr Kind zumindest einmal zu sehen. Leider führt der Besuch dazu, dass unter den eh schon sehr missgünstigen und regimetreuen Dorfbewohnern Gerüchte um die Herkunft des Kindes geschürt werden. Noch einmal kommt Lenis Mutter an den Hof um sich zu verabschieden. An Heilig Abend erfährt Johann Aibele vom Bürgermeister, dass die leibliche Mutter auf der Flucht ums Leben gekommen ist. Da er sich weigert, Leni, nun ein Waisenkind, wegzugeben, wird er vor die Entscheidung gestellt: der behinderte Knecht, der seit Jahren bei der Familie lebt, oder Leni muss fort! Doch auch die Aussicht darauf, Leni bei Nonnen zu lassen, bereitet Johann Unbehagen und er beschließt sein Pflegekind zu entführen. Dazu kommt er nicht mehr, da Leni in der Nacht zuvor abtransportiert worden ist.

Nach dem Film hatten wir die Möglichkeit, dem Regisseur Fragen zu stellen. Hier ein paar Fragen:

  • Wer war der leibliche Vater von Leni?
    Er war ein Deutscher, aber die Mutter wollte seinen Namen nicht preisgeben, um ihn nicht auch noch in Gefahr zu bringen, da er wohl der SS oder SA angehörte.
  • Was ist dann mit Leni passiert (nachdem sie im Lastwagen mit den anderen Kindern abgeholt worden war?)
    Sie wurde im KZ gebracht und dort umgebracht. …..

Der Film hat uns aufgerüttelt und nachdenklich gemacht, zumal wir zurzeit das Erstarken einer rechtsradikalen Partei in Deutschland miterleben.

(Julie Porte)